Hinweise zur Anfertigung des Protokolls

Die Struktur des Protokolls orientiert sich an Form wissenschaftlicher Veröffentlichungen (siehe z.B. [1]).Gleichzeitig sollen folgende Normen beachtet werden:

DIN 461 Graphische Darstellung in Koordinatensystemen
DIN 1301-1, -2 Einheiten; Einheitennamen, Einheitenzeichen
DIN 1313 Physikalische Größen und Gleichungen; Begriffe, Schreibweisen
DIN 1319-1, ..., -4 Grundbegriffe der Messtechnik
DIN 1338 Formelschreibweise und Formelsatz
DIN 1421  Gliederung und Benummerung von Texten
DIN 1422 Veröffentlichungen aus Wissenschaft, Technik; Gestaltung von Manuskripten usw.
DIN 1505 Titelangaben von Dokumenten; Zitierregeln
DIN 55301 Gestaltung statistischer Tabellen

Diese Normen werden gegenwärtig schrittweise durch europäische oder internationale Normen (z.B. DIN EN xx oder DIN ISO xx mit eigener Nomenklatur) ersetzt oder ersatzlos zurückgezogen. Um trotz dieser fortlaufenden Modernisierung eine gewisse Sicherheit bei der Anfertigung des Protokolls zu erreichen, werden hier einige Richtlinien vorgegeben, die bis zum Abschluss des Moduls, vor dem sie bekannt gemacht wurden, bestand haben sollen.

Es gehören alle originalen Messergebnisse mit in das Protokoll.Das Protokoll beginnt mit einem offiziellen Deckblatt. Nachfolgende Seiten sollen links bzw. auf der Heftseite einen 3 cm breiten und rechts bzw. auf der gegenüberliegenden Seite einen 2 cm breiten Rand haben. 

Das Protokoll gliedert sich im Allgemeinen in folgende Punkte (Abweichungen von den Grundpraktika beachten!):

1. Aufgabenstellung
In der Regel ist hier die Aufgabenstellung aus der Versuchsanleitung zu übernehmen. Wurden mit dem Betreuer Änderungen der Aufgabenstellung abgesprochen, so ist die geänderte Fassung wiederzugeben.

2. Theoretische Grundlagen
Hier sind alle für den Versuch selbst wesentlichen Grundlagen, Gleichungen bzw. Ableitungen in gedrängter Form zu erläutern und darzustellen. Zwischenrechnungen bei mathematischen Ableitungen sind nur soweit aufzunehmen, wie es zum Verständnis des Rechengangs notwendig ist. Die Fragen unter dem Punkt "Notwendige Vorkenntnisse" der Versuchsanleitung dienen nur zur Orientierung bei der Versuchsvorbereitung und sind hier nur dann zu beantworten, wenn sie auf die theoretischen Grundlagen gerichtet sind. Funktionsweisen von Geräten sind hier nur aufzunehmen, wenn sie unmittelbar mit dem Versuchgegenstand verknüpft sind, andernfalls gehören diese Beschreibungen zu Punkt 3.

3. Messapparatur und Versuchsdurchführung
Die verwendeten Apparaturen sind an Hand von Schaltplänen, Strahlenverläufen, Versuchsdaten, verwendeten Geräten, etc. konkret zu erläutern. Es ist eine Begründung für die Anwendung des Messverfahrens zu geben. Bei Bauelementen wie Widerständen, Linsen usw. sind die wesentlichen Parameter mit anzugeben. In schematischen Darstellungen gelingt es in der Regel besser, das Wesentliche des Versuchsaufbaus darzustellen. Sie sind daher Fotografien vorzuziehen. Die Vorgehensweise ist zu erläutern und kann unter Punkt 4 noch präzisiert werden.

4. Messergebnisse
Hier sind die Messergebnisse und die daraus berechneten Werte in Form von Grafiken, Tabellen, Bilder etc. mit Erläuterungen und ausführlicher Fehlerrechnung darzustellen. Es macht grundsätzlich keinen Sinn, Messergebnisse ohne Vertrauensbereich anzugeben. Messunsicherheiten sind bei tabellarischen Werten mindestens so zu bestimmen, dass die größte Unsicherheit klar wird. Dies ist aber nicht ausreichend, wenn die Unsicherheiten stark variieren. In Grafiken sollen diese Messunsicherheiten als Fehlerbalken oder Fehlerkreuze mit eingetragen werden, wenn sie größer sind, als die für die Messpunkte verwendeten Symbole. Bei hoher Punktdichte kann das nur exemplarisch erfolgen. Tabellen sollten nur dann verwendet werden, wenn sie kurz sind oder der Inhalt nicht sinnvoll grafisch darstellbar ist. Lange Tabellen sind bevorzugt dem Anhang beizufügen. Tabellenartige Daten, die von vorn herein in elektronischer Form gewonnen wurden, müssen in der Regel nicht als Tabelle ausgedruckt werden, sollen aber auf einem geeigneten Datenträger (z. B. CD) dem Protokoll beigefügt werden. 

5. Diskussion
In der Diskussion sind die Messergebnisse, Diagramme, Fehlerquellen usw. kritisch zu bewerten. Dazu sollten, soweit möglich, die Ergebnisse untereinander oder mit denen in einem anderen Versuch am gleichen Objekt verglichen werden. Vergleiche mit der Literatur und theoretischen Werten, anerkannten Konstanten usw. sollen stets vorgenommen werden. Vorschläge, die zu einer Verbesserung der erhaltenen Resultate führen können, sollten hier mit einfließen.

6. Zusammenfassung
Die Zusammenfassung muss kurz - max. 1/2 Seite - und für sich genommen aussagekräftig sein, darf also keine Verweise auf den übrigen Protokolltext enthalten. Sie soll im Wesentlichen drei Fragen beantworten:
- Was wurde untersucht?
- Wie wurde es untersucht?
- Was sind die wichtigen Ergebnisse?
Selbstverständlich mit Fehlerangabe. Sind Bereiche untersucht worden, dann genügt meist die Angabe der Bereichgrenzen.

7. Literaturverzeichnis

Das ist eine entsprechend dem Zitat im Text nummerierte Liste mit Autor(en): "Titel", Verlag, Ort, Jahr
Z.B.:
[1] Waldron, A.; Judd, P.; Miller, V.: "Physical Review Style and Notation Guide", The American Physical Society
[2]    Meschede, D.:  "Gerthsen Physik", 23. Auflage, Springer - Verlag, Berlin, Heidelberg, 2006, S. 141 - 158
Auch bei Verwendung von Internetseiten muss immer der Autor bekannt sein. Maschinen können nicht zitiert werden! Verlag und Ort werden dann durch die Internetadresse ersetzt. Man sollte sich aber auch vergewissern, dass die Autoren auf dem Gebiet kompetent sind. Bei der Onlineausgabe von "Science" kann man davon ausgehen, bei Schülerseiten nicht.

8. Anhang
soweit erforderlich, z.B. lange Tabellen, Schreiberauszüge, Fotoplatten, hergestellte Metallinterferenzfilter, Hologramme usw.

Weitere Hinweise

Fotos, Skizzen, Diagramme sind mit einer einheitlichen Bezeichnung (z.B. Bild 1:) fortlaufend zu nummerieren und erhalten eine Bildunterschrift. Diese soll so formuliert werden, dass der  Sachverhalt unabhängig vom sonstigen Text verständlich ist. Die Breite von Abbildungen sollte 8 cm, 12 cm oder 16 cm bei beliebiger Höhe betragen.

Beispieldiagramm
Bild 1: "verrauschte" Werte einer Gauß - Funktion (●) mit Polynom - Fit und einer Exponentialfunktion (▪) mit exponentiellem Fit

Diagramme können mit geeigneten Programmen erzeugt werden oder sind auf Millimeterpapier bzw. Spezialpapier (z.B. logarithmisches Papier) zu zeichnen. Die einzelnen Messpunkte sind gegen die eingezeichneten Kurven deutlich sichtbar abzuheben, sofern die Punktdichte nicht zu hoch ist. Bei mehreren Kurven in einem Diagramm sind unterschiedliche Symbole für die Messpunkte (z.B. ×, +, o) und ggf. unterschiedliche Linienarten zu verwenden. Die Bedeutung ist in der Bildunterschrift mit zu erläutern. Die Kurven sollen durch einen "glatten" Fit erzeugt werden, der möglichst den theoretischen Zusammenhang berücksichtigt. Ist dies nicht oder nicht über den gesamten Bereich anwendbar, sollte die Fit - Methode dem prinzipiellen Kurvenverlauf entsprechen. Polynome sind zwar einfach handhabbar, führen aber besonders an den Rändern zu eher unwahrscheinlichen Verläufen (siehe Bild 1). Ein Spline oder B-Spline liefert oft bessere Ergebnisse, insbesondere wenn die Kurve abgeleitet werden soll. Die dünnen Linien sollen nicht dünner als 0,3 mm sein. Haarlinien sind ungeeignet. Die Beschriftung der Diagramme erfolgt grundsätzlich außerhalb, bevorzugt unten und links, der Zeichenfläche für die Kurven. Das gilt auch, wenn eine Nulllinie innerhalb des Zeichenbereichs liegt (die MS - Excel - Voreinstellungen sind da ungünstig). Die Basisschriftgröße soll nicht kleiner als im sonstigen Text und Indizes nicht kleiner als 1,5 mm sein.

Die Tabellen sind unabhängig von den Bildern fortlaufend zu nummerieren und mit vollständigen Überschriften zu versehen.

Literaturverweise im Text sind durch eckige Klammer (z.B. Meschede [2], Pohl [3]) zu kennzeichnen. Der Literaturhinweis wird dort angebracht, wo wesentliche Gedanken,  Formulierungen oder Bilder aus der entsprechenden Literaturstelle im Protokoll verwendet werden. Wörtliche Zitate sind in Anführungszeichen zu setzen.

Alle Gleichungen werden mit in runden Klammern gesetzte Zahlen auf der rechten Seite des Protokolls fortlaufend nummeriert. Unter diesen Nummern werden sie im Text zitiert.

Typenbezeichnungen von Geräten und Herstellerfirmen sowie andere nicht unmittelbar zum Text passende Zusätze werden als Fußnote auf der entsprechenden Seite unten angegeben.
Beispiel:   ... wurde zur Intensitätsmessung ein gekühlter SEV1) benutzt ...
und am unteren Blattrand:
1) Typ R11715 von Hamamatsu

Das Protokoll wird mit einem Aktendulli geheftet.



Das Protokoll ist spätestens 3 Wochen nach dem Versuchsende beim Betreuer abzugeben. Vergessen Sie nicht die Anleitungen und sonstigen Unterlagen zum Versuch zurückzugeben.
 

Letzte Änderung: 12.10.2021 - Ansprechpartner: Gordon Schmidt